Zurück vom Overdose - leider! Jetzt wird mir wieder klar, wieso ich so dermaßen begeistert war von diesem Fest! Ich seh zwar immer noch völlig deplatziert aus so brav wie ich herumlaufe dort (und selbst das wäre den meisten "normalen" Leuten schon zuviel) aber ich fühl mich wohl und immerhin, ich hab den ganzen Abend das Korsett nicht ausziehn müssen - ich lerne also langsam laufen.
Während ich im Hintergrund (gar nicht so grufti) Adele höre, die wirklich eine tolle Stimme und die mich immer öfter auf den Gedanken bringt, dieses Lied selbst singen zu wollen, kriege ich Hunger. Hunger! Einfaches Wort, einfache Reaktion des Körpers - absolut nicht selbstverständlich. Was ich die letzten 2 Wochen insgesamt gegessen habe reicht eigentlich normalerweise nicht einmal für 1 ganze Mahlzeit. Aber wenns nicht geht gehts nicht und nach 3 Tagen setzt das Hungergefühl aus. Nicht schön, vor allem dann nicht wenn man entdeckt, wie lange man schon nix mehr gegessen hat. Gerade eben ist es zwar auch eher das Gefühl essen zu wollen, aber das ist ein großer Fortschritt zu vorher. Blöderweise ist es gerade mal 9:30 Uhr und mal abgesehen von der Tatsache das meine Freunde alle nicht wirklich Frühaufsteher sind, bin ich mir nicht sicher ob um diese Zeit schon ein Running Sushi offen hat. Vielleicht sollte ich auch der Einfachheit halber selber was kochen (und danach gleich beginnen meine Küche zusammenzuräumen - Teil 3 des "ich räum mein Leben auf - und die Wohnung gleich mit"-Plans).
Eigentlich kann ich nicht wirklich sagen was mich gerettet hat. Meine Familie? Meine Freunde? Das Schandmaulkonzert mit dieser riesigen Gemeindschaft? Oder mein Selbsterhaltungstrieb? Hannes mit seiner "ich tret dir in den Arsch"-PN? - Ich glaube eine Mischung wirds gewesen sein die mir im richtigen Moment gezeigt hat, dass das was ich da mache nicht leben sondern vegetiern ist. Und tatsächlich: der Moment in dem ich für mich selbst entschieden haben das ich so nicht leben will und etwas ändern muss, ist einer der einschneidensten Augenblicke in dieser ganzen Irrfahrt. Und tatsächlich, ich mag mich selbst wieder, auch wenn ich den Bauch gern weglassen würde. Weil ich mich selbst wieder schätze - tun es auch die anderen und es ging mir eigentlich schon ganz gut. Bis Männchen angerufen hat. Dann gings mir blendend. :) Also werd ich auf meinem Weg bleiben, währenddessen diesem Sturkopf mit dem riesigen Herzen klarmachen, das alles was ich nur will funktionieren kann wenn ich ein paar Regeln aufstelle und auch befolge und hoffen das dieses Gefühl nie wieder aufhört, bei dem ich mich so wohlfühle weil ich endlich wieder auskoste "wie wertvoll mein Leben ist!"
Auf bald liebe Nichtvorhandene Fangemeinde