Kennt ihr das, wenn man erst mal einen Entschluss gefasst hat, fühlt man sich plötzlich als hätte man schon den halben Weg geschafft. Genauso geht es mir heute. Ich habe meinen wichtigen Entschluss gefasst. Sozusagen mein Neujahrsvorsatz: Ich werde reisen! Ich werde den Rat eines Freundes befolgen und für 1 Monat weggehen. London wird der erste Zwischenstopp, aus 2 Gründen:
1. ich liebe London, ich liebe die Stadt, die Menschen, die überteuerten Restaurants und vor allem: ich liebe es das in einem europäischen Land, der Gedanke dass alles möglich ist gelebt werden kann. London ist für mich Kreativität und sprühender Ehrgeiz nach mehr. Nach den Dingen, die ich hier in Österreich nie haben werde. Jeder wollte schon mal Sänger oder Schauspieler werden, für eine Österreicherin unmöglich wenn ich nicht gerade in der 100. Neuauflage von Soko Kitzbühel mitspielen will. In England - poof! - du musst dahinter stehen und dich wirklich, WIRKLICH ins Zeug legen. Aber es ist möglich. Der Gedanke an das mögliche lässt London für mich wie ein Märchenschloss erscheinen.
2. das erste Mal als ich dort war, habe ich es mir nicht so angesehen wie ich wollte. Teures Hotel, abgeschottet von den Einheimischen, niemanden kennen gelernt und die dunklen Gassen nicht erforscht. Also habe ich im Grunde nichts erlebt was mir an fremden Ländern und Städten wirklich wichtig ist. Der erste Eindruck der immerhin fast ein Jahr gehalten hat war: Wieso sind die Leute der Meinung London wäre besonders? Erst lange Zeit später ist mir klar geworden, das London nicht schön sein kann, wenn ich nicht selbst daran glaube dass es magisch ist. Und plötzlich bekam alles wieder Farben. Als wäre ich farbenblind gewesen ohne es zu merken.
Von London geht die Reise weg. Ich möchte ca. 1 Woche dort bleiben und noch mal von vorne anfangen. Hallo London ich bin Jenny! Und danach tja... bis jetzt stehen auf meiner Liste:
Spanien
Frankreich
Niederlande
ich werde mich für einen Monat mit der nord-westlichen Ecke Europas beschäftigen. Meine Idee ist es, mich von einem Couchsurfing-Partner zum nächsten zu hangeln. Jeden Cent den ich nicht für eine Herberge, etc. ausgebe kann ich mir aufheben um die Welt zu entdecken, die Städte zu erkunden, Museen und Theater und alles was es sonst noch gibt. Ich möchte meine Lebensfreude zurück und ich bin endlich wieder auf dem Weg sie zurückzukriegen!
Wie man ein Buch liest wenn die Katze draufliegt
Freitag, 18. Januar 2013
Dienstag, 15. Januar 2013
Ruhelos
Heute ist wieder einer der Tage. Ich sitze (wie so oft in letzter Zeit) immer noch in der Arbeit. Nicht weil ich hier sein muss sondern weil es mir irgendwie die nötige Ruhe gibt, wenn ich hier meine Computerarbeit mache und nicht "zu Hause". Und ich fühle mich nicht wohl. Nicht in meiner Haut, nicht in dieser Stadt und schon gar nicht in diesem Land. Unsere Politiker versuchen immer noch seriös zu wirken, unsere Welt wird langsam von der angeblich intelligentesten Spezies darauf vernichtet und ich kann nicht aufhören mich zu fragen: Was wäre wenn?...
- ich jetzt und sofort meine Sachen packe? 1 Rucksack, 1 Existenz und einfach losziehe? Wo ist der Ehrgeiz hin mir die Welt anzusehen? Tja er ist noch da und ich glaube auch das eben dieser für meine Hibbeligkeit verantwortlich ist. Ich will weg und "kann" nicht. Dieses ich kann nicht ist es was mich stört. Eigentlich bin ich ja glücklich. Eigentlich - scheiß Wort! Denn im Grunde heißt es nur das man eben doch nicht so glücklich ist. Das ich alleine durch die Welt will weil der Verdacht, das mein Männchen (ja immer noch) mich festhält nicht nur das ist sondern bestätigt. Von Hirn, Herz und Nieren.
- ich eine Strandbar irgendwo aufmache und auf das beste hoffe? Ich bin nicht gut als Kellnerin. Aber meiner Entertainer-Fähigkeiten können sich schon sehen lassen. Vor allem wenn ich hinfalle. Ich habe eine große Auswahl an interessantesten Arten hinzufallen und jede einzelne ist auf ihre Art kurios und saukomisch.
- ich nach Amerika auswandere wie ich es immer vorhatte? Sonne! Auch wenn 3/4 von Amerika von Schnee bedeckt sind, bin ich immer noch der Meinung das Amerika für mich die Sonen widerspiegelt. Das Land in dem ich wahrscheinlich gerade an meiner Doktorarbeit schreiben würde. Oder irgendeine andere verrückte Idee umsetzen hätte können. Verdammt ich könnte jetzt Schauspielerin sein. Und dieser Gedanke hat in Amerika keinen Nachgeschmack wie "ich werde Prinzessin" das ist bei denen genauso normal wie bei uns Einzelhandelsfachfrau oder was auch immer.
- ich nach London ziehe weil diese Stadt einfach noch nicht meine volle Aufmerksamkeit bekommen hat? Wenn ich an die gemeinsamen Urlaube zurückdenke könnte ich heulen. Wenn das Urlaub sein soll, dass ich durchgehend auf jemanden Rücksicht nehmen muss der nichts tun will, ist es kein Wunder das meine Urlaube so langweilig sind wie ein Paar ausgelatschte Sandalen. Ich will etwas erleben, will Städte, Länder und Strände sehen. Völlig egal nur zu Hause herumsitzen geht nicht mehr.
- ich doch noch Autorin werde? Ein Buch hinklatsche und hoffe das es kein Hohlbein wird? Natürlich ist das leichter gesagt als getan, aber ich liebe es zu schreiben! Blöderweise ist dieses Talent genauso wie das Malen, Dichten, Basteln, Tanzen und Singen und alles andere was ich als der Freigeist der ich in meinen Augen sein sollte so gerne gemacht habe ist weg. Ich hasse mich selbst dafür aber ich schaffe es nicht mehr mich selbst aus dem Dreck zu ziehen.
Wie schon die Raupe zu Alice sagte: Du hast dein Mehr-Sein verloren. Genau so fühle ich mich. Da sollte mehr sein, ich sollte mehr sein, mehr schaffen, mehr erleben und trotzdem sitze ich hier. Selber Job selbe Stadt selbes Land selber beschissener Alltagstrott. Das Blöde daran, dass ich immer noch in der Arbeit sitze ist die Tatsache das ich nicht einfach losheulen kann. Ich habe mich in meinem eigenen Leben eingesperrt und den Schlüssel weggeworfen und jetzt finde ich nicht mehr hinaus. Hilfe....
Montag, 26. September 2011
Da sitzen wir nun also, jeder mit seinen eigenen Problemen, jeder mit seiner eigenen zum Scheitern verurteilten Beziehung. Und irgendwie fange ich jedes Mal wieder an zu lachen wenn ich jemandem einen Ratschlag gebe, der mir selber sowas von gar nicht geholfen hat. Die Hoffnung bleibt, irgendwer von uns wird ja vielleicht doch irgendwann glücklich. Vielleicht nicht sofort aber irgendwann. Oder auch nicht, denn single sein ist ja soooo cool. Nein ist es nicht glaubt mir es ist scheiße, schlimmer als das ist jedoch immer noch die Halbbeziehung - das was abgeht während du eifrig dabei bist Pläne für eine Zukunft zu schmieden die es nicht geben wird. Denn der Partner stellt sich das alles ganz anders vor und vor allem, stellt sich dich ganz anders vor. Natürlich ändere ich mich - für geschätzte 5 Minuten versuche das beste daraus zu machen und... versage natürlich kläglich. Und dann passiert dir das, was am besten funktioniert: Verlieb dich einfach in jemanden den du niemals NIEMALS kriegen kannst. Am besten noch verheiratet und 5 Kinder. Denn plötzlich funktioniert alles, du hörst auf zu klammern (teilst ja deine Liebe gleichmäßig zwischen dem Menschen auf den du liebst und der Fantasie die du nicht kriegst). Das Alleinsein wird nicht leichter nein, um genau zu sein wirds noch schlimmer, aber ja aber... Vorteil? Nachteil? Ein Mittelding das du nicht genau benennen kannst jap. Irgendwo in dir schlummert dein Gewissen, dass ab und zu hervorblitzt bevor du es wieder abschalten kannst. Und der Realismus liegt sowieso schon seit Wochen im Wachkoma. Mal dir deine Zukunft aus in schillernden Farben, deine Gegenwart noch bunter, nur um ein Stückchen Glück wiederzuerlangen, von damals als du noch glücklich warst. Richtig glücklich bevor dein Leben und die Zukunft die du tatsächlich langsam aber vorsichtig angefangen hast zu malen in tausend Scherben zerbrichst. Etwas kaputtes kann man vielleicht reparieren, aber man wird immer die Sprünge sehen. Und so stehst du mit dem Scherbenhaufen inmitten von Menschen die du nicht wiedererkennen willst weil sie dir immer und immer wieder weh tun. Obwohl sie das eigentlich gar nicht wollen, oder weil es sie nicht kümmert. Liebe ist vielleicht wirklich nur ein Gedanke, der nicht echt sein kann. Glückliche Beziehungen habe ich schon lange keine mehr gesehen, jede hat Sprünge, jede hat Fehler und trotzdem scheinen diese Menschen soviel glücklicher zu sein als ich. Warum? Ich war auch glücklich bevor ich erfuhr das mein Leben eine Lüge ist und ich nicht zurückkann in diese wunderbare Traumwelt - dort wo ich dachte das mich das Glück vielleicht einmal nicht übersehen hat. Nein, nicht gut! Aber schlecht auch nicht oder? Ich meine es geht mir doch nicht schlecht oder? Ich fühle mich nur beschissen, aber vielleicht sollte ich nicht immer versuchen etwas zu kriegen was es nicht gibt. Vielleicht gibt es für mich den perfekten Partner nicht und ich gehöre auf mich allein gestellt in diese Welt? Wenn ja - danke, ich glaube ich habs beim Versuch 3.2 begriffen. Oder vielleicht doch nicht?
Mittwoch, 24. August 2011
❒Single ❒Taken ✔ Waiting for Fred Weasley to stop playing dead
Ok, Harry Potter Fieber ist wieder mal ausgebrochen, kanns kaum erwarten die letzten 3 Filme zu sehen *quengel*
http://eternallypotter.tumblr.com/
http://thepotterway.com/page/9
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Sonntag, 14. August 2011
Wacken der 2. Anlauf
„Guten Morgen Sonnenschein, Lolli?“ - JA JA JA JA! Jenny will einen Lolli! Jetzt und sofort! Ich mag die Colaschlecker eigentlich nicht und hab trotzdem den starken Drang mir eine 100er Packung einfliegen zu lassen. Mit Flyer natürlich :) Von denen ich zirka gefühlte 258 aus den Taschen meiner verschiedenen Hosen und Pullis gefischt habe. Inzwischen kann ich schon fast auswendig runterreden was draufstand, was beachtlich ist bei dem ständigen Promillegehalt meines Blutes. Ich glaube das ist die zweitwichtigste Erinnerung an Wacken. Danke Dominik kriegst dafür nächstes Jahr 'nen Kuchen. Bei der wichtigsten Erinnerung fehlt die entscheidende Hälfte und außerdem weiß ich nicht ob sie echt war oder geträumt.
Ich habe aus 2 guten Gründen gerade beschlossen die 4 Seiten unvollständigen Wackentext neu zu schreiben: 1. Wacken ist DAS Highlight meines Jahres, der Grund wieso ich die restlichen 51 Wochen des Jahres aufrecht gehe und 2. weil dieses Jahr einfach noch so viel besser war als die Jahre zuvor. Ich muss ehrlich sagen das ich keine Ahnung habe wieso mich ein Stück geschenkte Pizza oder eine geliehene Öllampe so verdammt glücklich machen, was ich jedoch weiß ist, das ich heimgekommen bin und in dem Moment als ich wieder mit meinen Freunden zusammensaß nur dachte: Scheiße! Wieso sind alle die mir wichtig sind in Deutschland geblieben? Noch schlimmer wieso wohnen die da und am schlimmsten: Gott verdammt wieso habe ich euch so ins Herz geschlossen? o.O
Offensichtlich liebe ich Fragen ohne Antworten.
Während ich also zum 10.000 mal Farewell von Avantasia runterlaufen lasse und versuche dabei nicht an walzertanzen zu denken werde ich jetzt mal versuchen Wacken so aufzuschreiben wies in meinem Hirn ablief:
Teil 1 der wichtigsten Erinnerungen von Wacken:
Mittwoch endlich! Da sperrt der Wackingermarkt auf und ich kann endlich das Souvenir für meine Eltern kaufen. Schäfchen wird mich köpfen! Egal das wird lustig, wenn sie das Horn sieht. Eigentlich sollte ich meinen Rausch ausschlafen aber auf Festivals ist das in diesem Sinn ja eigentlich nicht möglich also scheiß drauf. Erste Runde durch den Wackingermarkt, beruhigend das es Dinge gibt die sich nicht verändern. Also auch zielstrebig auf das Zelt zugegangen wo ich letztes Jahr das Trinkhorn für Männchen gefunden hatte. Meiner Meinung nach das absolut schönste das ich je gesehen habe. Leider steht sein Name drauf. Eigentlich eine Verschwendung wenn man bedenkt das er es nie wieder aus der Vitrine genommen hat in die er es gelegt hat, geschweige denn benutzt. Aber was soll's, dieses Jahr bin ich klüger Schäfchen & Äsl bekommen ein kleines Horn, wird auch auf ewig in einer Vitrine verrotten, aber ist finde ich ein hübsches Andenken. Also Horn ausgesucht – was geschätzte 5 Minuten gedauert hat, ich bin offensichtlich nicht wählerisch wenn es um kleine Trinkhörner geht, nur bei den großen wird’s schwierig. Also Horn ausesucht und voller Begeisterung gesagt was ich draufgraviert gehört. Voller Begeisterung deswegen weil die Menschen mich in solchen Momenten immer ansehen als ob ich geistesgestört bin. Naja, die Erklärung das man sich in meiner Familie mit Tiernamen anspricht und Schof & Äsl meine Eltern sind ist auch nicht gerade beruhigender. Danach teilen sich die Menschen in zwei Gruppen: Gruppe 1 hält mich für geistesgestört bringt mindestens einen Meter Sicherheitsabstand zwischen sich und mich und versucht zu fliehen/mich ignorieren. Gruppe 2 fängt an zu lachen und fragt was für ein Tier ich denn sei. Gestatten Wähbargnhechd (wahlweise in 100 Versionen falsch geschrieben), dazu dann noch die Geschichte das mich mein Kletterlehrer (ebenfalls Mitglied der Familie) so nannte, weil ich offensichtlich immer mit den Beinen über den Händen an der Wand hing (was genauso abenteuerlich klingt wie es ist) und schon habe ich den nächsten Gesprächspartner gefangen, der sich in diesem Fall immer noch das Lachen verkneifen musste. Also Horn mit Beschriftungsanleitung abgegeben und weitergewandert. Eine Dreiviertelstunde später abgeholt und ins Zelt getragen und als ich gerade von weitem das (wunderschön) gravierte 0,3 l Trinhorn ins Zelt beförderte wurden mir gleichzeitig zwei Dinge bewusst: 1. das ich offensichtlich zu wenig getrunken hatte und 2. das ich zwar jedes Jahr brav ein Horn in Auftrag gebe, aber niemals auf die Idee gekommen bin, das ich selbst auch gerne eines hätte.
Daraufhin habe ich meinen Kadaver wieder aus dem Campingstuhl befördert in dem ich gerade saß und bin zurückgelaufen – und zwar wie der Wind. Hab manchmal solche Anwandlungen. Als ich also wieder beim selben Stand ankam wurde ich nur für kurze Zeit komisch beäugt während ich schon voller Überzeugung die Hörner aussortierte. Es gibt 1000 Gründe wieso man ein Trinkhorn nicht mögen kann: Nicht formschön, macht meine Hüfte fett, ist zu uneben, hat keine schöne Rundung, ist gepunktet, hat da einen Fleck,... sind nur einige der Möglichkeiten mit denen man seinen örtlichen Trinkhornverkäufer zur Weißglut treiben kann. Danke nochmal Jungs, ihr habt mehr Geduld als ich in meinem ganzen Leben aufbringen könnte. Ich hätte mir selbst einen Arschtritt verpasst. Übrigens: sagt danke zu der Frau die mich vor eurem Stand niedergesprungen hat vor Freude mich gefunden zu haben. Sie ist der Grund wieso wir nicht jetzt immer noch dort stehen und darüber diskutieren, wieso Punkte nicht zu meinem Teint passen.
Also Rexi, Gott sei Dank du hast mich gefunden (zu späterem Zeitpunkt hat mir das noch das Leben gerettet und den Wackentrip) und ich bin mir sicher das mehr als einer der Hornschleifertrolle erleichtert aufgeatmet hat als du mich mitgenommen hast. Erst im Nachhinein wurde mir klar das die Idee, mein Horn zu kaufen und dann dort zu lassen irgendwie nicht sinnvoll war. Falls mir übrigens irgendwer sagen kann wie ich mein Trinkhorn benannt habe wäre ich sehr dankbar ich habs vergessen. Naja, also nachdem ich dann irgendwann nochmal zurück bin um mir das Horn abzuholen, wurde mir klar das ich es vielleicht einfach mit Anweisungen für die Gravur dort lassen hätte sollen. Ja ich weiß ich bin beizeiten ein sehr verwirrter Mensch. Also ich glaube als ich das 4. Mal vorbeikam wurde dem einen oder anderen langsam klar, dass ich jetzt nicht unbedingt sonderlich gerne mit meiner eigenen Truppe unterwegs war und wahrscheinlich noch öfter vorbeikommen würde.
Spätestens Mittwochabend jedenfalls wars klar, bepackt mit Horn und Unmengen an Met, ich weiß kaum noch was wir geredet haben ich weiß nur das ich jede Menge Spaß hatte weil der einzige der um die Uhrzeit noch interessiert an eurem Stand vorbeiging eine Öllampe gekauft hat. Und da erwacht das Kind in mir. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, dass ich niemals so viel Spaß auf Wacken hatte wie mit dieser bunt zusammengewürfelten Truppe. Voller Überzeugung bin ich also (nach Unmengen an ausgeschenktem und eingeschenktem Met) mit einer geliehenen Öllampe nach Hause gewankt mit dem hochheiligen Versprechen sie am nächsten Tag zurückzubringen.
Ich weiß nicht wie ich es in meinem Zustand geschafft habe, das beim auslöschen, der Docht NICHT reingefallen ist, aber als ich am nächsten Morgen aufwachte war ich deshalb schon ziemlich stolz auf mich selbst. Der Regenschauer der mich so unsanft geweckt hat, weil mein Zelt einfach alles andere als wasserfest war, hat meiner guten Laune jedoch gleich mal einen ziemlichen Dämpfer verpasst. Aber nachdem ich Duschen war hatte die Welt plötzlich wieder viele bunte Farben (Brille putzen war das Stichwort) und die schwierige Entscheidung des Morgens, ob ich mit alkoholfreiem ausnüchtern sollte, oder einfach weitertrinken sollte habe ich mit der Metflasche gelöst. Dementsprechend gut drauf war ich beim Lampe zurückbringen und darauffolgenden Frühstück. Donnerstag verschwimmt in meiner Erinnerung. Irgendwann haben wir morgens mal Frisbee gespielt aber ob das Donnerstag war ist fraglich. Auf alle Fälle war Donnerstag als Fixpunkt Blind Guardian angesagt und danach Ozzy Osbourne. Blind Guardian war toll, mal abgesehen von gewissen Idioten die mir währenddessen immer und immer wieder ins Ohr brüllten wie scheiße die Band doch sei und das Ozzy endlich anfangen solle zu spielen (das war 1 ½ Stunden bevor Ozzy überhaupt spielen sollte). Also bin ich als freundlicher kleiner Mensch ein Stücken nach vorne gerutscht. Mein Fehler wurde mir erst klar als ich bei Ozzy in der 10. Reihe Mitte eingequetscht war und für meine Rippen betete. Die waren der selben Meinung wie ich. Die zigtausenden Ozzyfans waren nicht unserer Meinung die drückten was das Zeug hielt. Für die Zukunft: Es ist nicht ratsam eine 1,67m große 55 kg schwere Österreicherin als Rammbock zu benutzen. Nur damit ich's mal gesagt habe. Innerhalb der ersten 3 Lieder – die ich alleine deswegen mitsingen konnte weil Männchen in den Wochen zuvor seine CD-Sammlung geplündert hatte wurde ich von der 10. Reihe in die 3. Reihe gequetscht/geschubst/gedrückt und für die nächsten paar Sekunden entschädigte mich die Aussicht für die Leute um mich herum. Und dann kam die Panik. Ich bin doch meist dijenige die in solchen Situationen einen kühlen Kopf bewarhen kann und das hielt mich gott sei dank von der Idee ab, rückwärts die Flucht anzutreten. Die Berechnung war erdrückend, denn wenn man in der dritten Reihe steht, bedeutet das gute 150.000 Leute hinter dir, die dich alle knuddeln und lieb haben wollen auf eine sehr brutale Art und Weise. Und dann begann der Kampf jemanden zu finden der genug Freiraum hatte und genug Körpermasse um mich hoch- und rauszuheben. Das dauerte eine Zeit lang und als ich endlich über die 3 Köpfe drüber und in den Armen des erstbesten Securities gelandet war, war mir die Erleichterung deutlich ins Gesich geschrieben. Während der nächsten 5 Schritte wurde ich zweimal von Securities dazu aufgefordert meinen Arsch gefälligst schneller zu bewegen. Der 6. Schritt verlief dann zirka so: Füße knicken ein und der Boden kommt immer näher und will mir ins Gesicht treten. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an den Sanitäter mit den hübschen Augen, du hast mich vor einer Gehirnerschütterung gerettet. Damit habe ich also dieses Jahr auch ein Sanizelt von innen gesehen, wieder ein Punkt auf meiner imaginären Liste den ich abhaken kann. Das restliche Konzert habe ich mir dann von der Seite aus angesehen und beim zurückgehen habe ich Timmy gefunden. Ja genau, einer der Timmy's die alle rufen auf Wacken. Timmy hieß eigentlich Tim und war 28 Jahre alt und ca. 4 mal soviel Muskelmasse wie ich, aber ich war trotzdem begeistert von der Idee ihn zu seinem Zelt zurückzubegleiten, denn er wusste nicht mehr genau wo das stand. Da merkt man wieder mal meine unbegrenzte Intelligenz heraus. Denn als wir sein Zelt gefunden hatten, dauerte es keine 5 Minuten bis ich mich verlaufen hatte und plötzlich stand ich am letzten Punkt, im letzten Eck von Wacken. Dort wo der Himmel aufhört also und dort stand ich schon eine geraume Zeit bis mir klar wurde das mir meine Kuscheldecke und mein Stofftier (das jedes Festival mitfährt) lieber waren als in der Ecke stehend zu schlafen.
Beim zurückgehen machte ich dann auch die Entdeckung meines Lebens: Biergiraffe! 2 Meter groß. Und während ich verzückt vor dem riesigen Kunstwerk stand, dröhnte plötzlich eine Megaphonstimme an mein Ohr: „Ja, das ist eine Giraffe! Ja, sie hat dich gern und jetzt bitte sie höflich um eine Gurke und eine Wurst! Ja, ich weiß wie komisch das klingt, aber bitte sie einfach um eine Gurke und eine Wurst! Hallo? Wieso überhörst du einfach das Megaphon, bitte die verdammte Giraffe um eine Wurst und eine Gurke! Jetzt! Oder du kommst einfach her! Sehr schön, willst du eine Gurke und eine Wurst? Das ist kein Scherz, nimm dir einfach!“ Und damit saß ich neben einem Typen mit einem Megaphon und in einer 20köpfigen Truppe mit einem riesigen Essigkurkerl und einer Wurst mit Ketchup und unterhielt mich während meines Mitternachtsimbisses mit der sehr freundlichen Truppe. Ich hoffe die treff ich nächstes Jahr wieder die waren toll! Bis ich zu meinem Zelt zurückkam war es keine Ahnung wie spät mein eigenes Camp war schon längst im Bett und genau dort verkroch ich mich dann auch.
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