Dienstag, 7. September 2010

Unser Rudel...

Ich bin in einer Patchworkfamilie aufgewachsen. Wir sind allesamt ein wenig verrückt und sehr sehr tierlieb. Halbtote Vögel werden aufgepäppelt, Igel überwintert und ich persönlich schlug alle Rekorde als ich einen drogensüchtigen Schmetterling auf der Straße auflas und rettete. Alles in allem hatte meine Mutter eigentlich nie vor mehr als einen Hund zu halten. Insgesamt sind es nun doch schon vier (bis vor kurzem fünf) geworden. Und da diese vier verrückten Viecher plus meine mörderische Katze ein großer Teil meines Lebens sind möchte ich sie hier nun vorstellen.

Chester (irgendwo zwischen 15 und 17 Jahren alt) auch genannt: Wollschwein
Das Bild wird ihm eigentlich nicht gerecht. Er ist einer dieser dicken alten Hunde, die schon ziemlich streng richen, etwas wunderlich sind und einen sehr interessanten Humor haben.
Er frisst für sein Leben gern und das sieht man auch. Als erster Hund in unserer Familie der mit mir immerhin mehr als mein halbes Leben durchwandert, hat er viel gesehen viel erlebt und ist glücklich wenn er immer wieder mal ein bisschen gekrault wird, was zum knabbern hat und bei seinem geheiligten Frauchen (meiner Mutter) sein kann.



Kenja (zirka 5 bis 7 Jahre alt) auch genannt: Bambi, Nutella, Hikey, Nuss, Blondine, Blödi, Baby, Kuschel, uvm.

 Kenja ist eine wandelnde Kuscheldecke und ein genialer Fehler. Im Grunde ist sie eine missratene Mischung aus Reh, Robbe Kuh, Ratte mit dem Hirn einer Ameise. Das darf man natürlich nicht falsch vestehen wir lieben sie abgöttisch nur ist sie eben für die meisten Menschen nicht unbedingt das was man unter einem typischen Hund versteht. Jedes Jahr im Sommer wirft sie sich galant auf die Terasse um ihr Sonnenbad zu nehmen. Das ist jedes Jahr wieder ein erbitterter Kampf. Um die Aerodynamik dieser Hunde zu verbessern (echt jetzt!) hat man ihnen die Unterwolle (das flauschige Fell das im Winter warhält) weggezüchtet. Dieses würde sie auch weitgehen vor einem Sonnenbrand schützen. Also versuchen nacheinander die Mitglieder meiner Familie, dem Hund den Nasenrücken und ähnlich kahle Stellen am Körper mit Sonnencreme einzucremen. Diese jedoch schmeckt der kleinen Lady viel zu sehr, was wiederum heißt das das alles ratzeputz wieder weg ist und sie erst recht einen Sonnenbrand bekommt. Rudolph the red nose Whippet.
Außerdem habe ich vor kurzem einen Comic gefunden der die Eigenschaften dieser doch sehr eigentümlichen Rasse perfekt beschreibt. Whippet-Besitzer verstehen sich halt untereinander!

JoeCo (abgeleitet von Joe Cocker) in etwa 5 oder 6 Jahre alt
... ist eine Mischung aus einem Cockerspaniel und was weiß ich noch was. Er ist ein extrem liebenswürdiger Hund den wir genauso wie die ersten beiden heillos verhätschelt haben. Inzwischen hat er doch ein Schultermaß von 60 cm was nicht viel wäre wenn er nicht dauernd darauf bestehen würde ein Schoßhund zu sein.
Joey zu bekommen war reines Glück gewesen. Mein Stiefvater hatte sich schon seit langem einen eigenen Hund gewünscht und eines Tages waren dann meine Eltern zum örtlichen Tierheim gefahren. Natürlich nur um sich mal "umzusehen". Daraus wurde nichts da die komplette Hundeanlage unter Quarantäne stand weil ein Virus umging. Aber die Frau am Empfang erzählte meinen Eltern das vor ein paar Minuten eine Frau mit ein paar entzückenden Welpen hergekommen war die wegen dem Virus natürlich nicht aufgenommen werden konnten. Die Frau stand tatsächlich noch am Parkplatz und so fing die Geschichte mit unserem kleinen Wollknäuel an. Er fürchtet sich übrigens vor tausend Sachen unter anderem Motoradhelme, Digeridoos und Wellen. Aber wir haben den kleinen Hosenscheißer trotzdem lieb.

Meli (griech. Honig) cirka 4 Jahre alt
Meli ist unser jüngster Familienzuwachs. Sie ist ein reinrassiger Straßenköter aus Kreta und meine Eltern haben zwei Wochen Urlaub gebraucht um den Hund mitnehmen zu dürfen. Sie war in einer Schlucht bei 45° Celsius angeleint an einen Strauch der keinen Schatten spendete ohne Futter und ohne Wasser. Meine Eltern sind einfach zu tierlieb um so ein Geschöpf einfach sterben zu lassen. Die ersten paar Wochen war dann auch tatsächlich noch die Rede von "vermitteln", aber wie das eben bei meiner Familie ist, wer mal drin ist kommt so schnell nicht wieder raus.

Julie (ca. 10 Jahre alt) auch genannt: Hoheit, Prinzessin, Königin
Sie ist eine Prinzessin und sie ist sich dessen bewusst. Gleichzeitig ist sie jedoch die Reinkarnation des puren Bösen. Ich bin mir sicher das diese Katze seit Jahren meinen Mord sehr sehr sorgfältig plant und bin ehrlich gesagt nicht gespannt auf den Moment wo sie diesen Plan in die Tat umsetzt. Diese Katze mag exakt zwei Menschen: meine Mutter (Futter, Streicheleinheiten, Personal) und meine beste Freundin (Streicheleinheiten, Anbetung). Eigentlich began alles damit das ich mir eine Katze gewünscht habe. Geendet hat es damit das meine Mutter eine Katze hat die mich abgrundtief hasst. Nichtsdestotrotz bin ich ab und zu sogar würdig ihr ihr Essen zuzubereiten und sie dafür eine Zehntelsekunde streicheln zu dürfen. Sie ist die schönste Katze die ich kenne und wohl auch die wildeste, ohne ihren Freiraum würde sie durchdrehen und keine in meiner Familie wagt es, ihr diesen zu verbieten. Trotz allem gibt es ein paar sehr witzige Anekdoten die ich in nächster Zeit noch erzählen werde.


Tja, mein Rudel, meine Weggefährten, Wanderkumpanen, Gute-Laune-Macher... Tiere sind für mich sowie für meine Familie sehr wichtig und jedes unserer tierischen Familienmitglieder hat seinen eigenen Charakter seine eigenen Bedürfnisse und seine eigene Art diese zu zeigen. Ich habe sie alle gern ich verbinde mit ihnen lustige und schöne Erinnerungen und es gibt keinen Tag an dem ich nicht an einen von ihnen denke.

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